EBIKE & VERSICHERUNG: FAHRRÄDER SIND EIN BELIEBTES DIEBESGUT
Als beliebtes Diebesgut müssen E-Bikes gut abgesichert sein. Wenn das Schloss nachgibt, können Versicherungen helfen.
Deutschland ist ein Fahrradland. Auf 83 Millionen Einwohner kommen laut Branchenverband ZVI aktuell 84 Millionen Fahrräder. Insbesondere E-Bikes erleben in den letzten Jahren einen Boom. Leider sind Fahrräder auch ein beliebtes Diebesgut, allen voran die E-Bikes. Laut Kriminalstatistik nahm die Zahl der insgesamt gestohlenen Fahrräder 2022 um 14 Prozent auf rund 266.000 zu. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Mit 140 Mio. Euro (2022) haben die Leistungen der Versicherer für gestohlene Fahrräder einen historischen Höchststand erreicht.
WIE SINNVOLL IST EINE E-BIKE-VERSICHERUNG?
Für Besitzer eines E-Bikes gilt daher: das Rad muss immer gut abgesichert sein. Eine spezielle E-Fahrrad-Versicherung ist nicht vorgeschrieben, aber aufgrund der hohen Anschaffungskosten empfehlenswert. Denn ein E-Bike ist keine kleine Anschaffung, die Preise für die motorisierten Fahrräder liegen zwischen 1.000 und 15.000 Euro. Aufgrund ihres Wertes und der kompakten Größe sind E-Bikes bei Dieben sehr begehrt. Knapp 300.000 Strafanzeigen wegen Fahrraddiebstahl werden jedes Jahr in Deutschland gestellt. Je nach Wohnort und Nutzungsintensität kann eine Versicherung für das teure Bike daher absolut empfehlenswert sein. Eine Versicherung bietet außerdem Schutz für andere Schadenfälle wie Stürze, die durch die höhere Fahrgeschwindigkeit entstehen können.
DIESEN SCHUTZ BIETET EINE E-BIKE-VERSICHERUNG
Folgende Schadenfälle lassen sich durch eine E-Bike-Police versichern:
- Diebstahl, zuhause und unterwegs
- Personenschäden durch Unfälle
- Schäden am Bike durch Unfälle und Verschließ
- Pannenschutz
UNTERSCHIED PEDELECS UND E-BIKES
Bei den meisten Elektro-Fahrrädern handelt es sich genau genommen um Pedelecs. Das sind Fahrräder mit einer Motorleistung bis 250 Watt. Für Pedelecs gilt weder eine Helmpflicht noch eine Altersbeschränkung und sie können über die Hausratversicherung abgesichert werden. Personenschäden laufen dabei über die allgemeine Haftpflicht.
Bei den schnellleren E-Bikes, auch S-Pedelecs genannt, ist ein Motor verbaut, der bis auf 45 km/h beschleunigen kann. Damit sind sie keine Fahrräder mehr, sondern Kleinkrafträder. Für schnellere E-Bikes ist eine Kfz-Haftpflicht bzw. Moped-Versicherung nötig, weil die Versicherer hier von einem höheren Risiko ausgehen.
SCHUTZ GEGEN DIEBSTAHL
Es ist sinnvoll, das E-Bike in Höhe des Kaufpreises gegen Diebstahl versichern zu lassen. Der Schutz sollte explizit zu jeder Uhrzeit und an jedem Ort gelten, denn manche Hausratversicherungen haben Einschränkungen. So hängt die Höhe der Versicherungsprämie vom Kaufpreis und vom Wohnort ab - wegen der Höhe der Fahrraddiebstähle vor Ort.
WICHTIG: Die Versicherung leistet nur, wenn das E-Bike mit einem Fahrradschloss gesichert wurde! Loses Zubehör wie Tacho oder Luftpumpe kann nicht versichert werden.
TRACKING-FUNKTION
Mache Versicherer bieten eine Tracking-Funktion für das E-Bike an, die über eine Smartphone-App läuft. Der Smartphone-Alarm wird aktiviert, sobald das E-Bike unautorisiert bewegt wird. Moderne GPS-Tracker können auch bei geringer Signalstärke Daten versenden, etwa in Kellerräumen. Über ein Netzwerk von Fahrradhändlern wird das E-Bike mit GPS ausgestattet und kann so im Fall eines Diebstahls schnell geortet werden. Enthält die Police einen Rückholservice, werden die Kosten für den Rücktransport des Fahrrads vom Fundort übernommen.
KOMBIVERSICHERUNGEN FÜR E-BIKES
Einige Versicherer bieten Kombiversicherungen für E-Bikes an, die Diebstahl, Fall-, Sturz- und Unfallschäden, Bedienfehler, Verschleiß von wichtigen Teilen, Elementarschäden, Elektrizitätsschäden, Material- und Konstruktionsfehler, Vandalismus und Akkuschäden in Folge dieser Ereignisse versichern. Unter Umständen werden auch Übernachtungskosten und Ausgaben für ein Ersatzrad erstattet.