TIERKRANKENVERSICHERUNGEN: TIPPS, INFOS, VERGLEICH & TEST

Ob Vollschutz oder OP-Versicherung - eine Tierversicherung gibt Mensch und Tier Sicherheit

Eine Tierkrankenversicherung entlastet Tierhalter bei den Tierarztkosten. Ob Unfall, Krankheit oder Operation, die Versicherung übernimmt die oft stattlichen Tierarztkosten für Hund oder Katze. Dafür zahlt der Tierhalter eine monatliche Gebühr.

KRANKENVERSICHERUNG FÜR HAUSTIERE

Eine Tierkrankenversicherung bietet Ihrem Hund oder Ihrer Katze eine umfassende Versorgung im Krankheitsfall. - Quelle: Shutterstock.com

Der Hund hat sich beim Gassi gehen verletzt, die Katze leidet an einer Augenentzündung – als Tierbesitzer müssen Sie jederzeit damit rechnen, dass Ihre Fellnase krank wird. Doch nicht nur Krankheit, Verletzung oder Unfall machen den Gang zum Tierarzt nötig, auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen stehen auf der Agenda, um die Gesundheit des geliebten Haustiers zu erhalten.

Ein Besuch beim Tierarzt ist oft nicht nur emotional eine Herausforderung für Tierbesitzer, sondern auch finanziell. Schnell werden bei einer Behandlung mehrere hundert Euro fällig. Im Herbst 2022 gab es eine erneute Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) durch die Bundesregierung. Besonders betroffen von der Preissteigerung sind Katzen: Die Behandlungen für Katzen kosten jetzt ebenso viel wie die von Hunden. Aufgrund der Größe der Tiere und ihrer Nutzung für den Reitsport sind auch Behandlungen von Pferden besonders kostspielig. Seit dem Februar 2020 dürfen Tiermediziner zudem zu Notdienstzeiten sogar den 4-fachen Gebührensatz berechnen.

Hier kommt die Tierkrankenversicherung ins Spiel: Sie übernimmt die Tierarztkosten und entlastet so den Tierhalter. Dafür zahlt der Tierhalter eine festgelegte monatliche Gebühr.

WELCHE TIERE KÖNNEN VERSICHERT WERDEN?

In den deutschen Haushalten leben rund 34,7 Millionen Haustiere. Katzen stellen dabei mit rund 16,7 Millionen Tieren das beliebteste Haustier der Deutschen dar. An zweiter Stelle folgen Hunde mit 10,3 Millionen Tieren. Neben Katzen und Hunden sind in den deutschen Haushalten auch kleinere Tiere sehr beliebt: 4,6 Millionen Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster leben mit ihren Tierhaltern in Deutschland. Hinzu kommen rund 1,3 Millionen Pferde.

Eine Tierkrankenversicherung kann für folgende Haustiere abgeschlossen werden:

HUNDE

Routineuntersuchungen und Impfungen werden bei Hunden regelmäßig fällig. Zudem begleiten Hunde ihre Halter oft und sind beim Gassi gehen viel draußen unterwegs – dabei kommt es immer wieder zu Verletzungen und Unfällen. Praktisch jeder Anbieter von Tierversicherungen hat eine Krankenversicherung sowie eine OP-Versicherung für den besten Freund des Menschen im Portfolio. So können Sie sich als Halter vor hohen Tierarztkosten schützen.

KATZEN

Katzen benötigen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Wurmkuren und Impfungen. Insbesondere für Freigänger-Katzen besteht ein erhöhtes Verletzungs- und Unfallrisiko durch Konflikte mit anderen Tieren und den Straßenverkehr. Hier lohnt sich für Tierhalter eine Krankenversicherung oder OP-Versicherung.

PFERDE

Die Haltung von Pferden ist mit hohen Kosten verbunden. Wird ein Pferd krank und muss behandelt werden, können die Beträge schnell in die Tausend gehen. Mit einer Krankenversicherung oder OP-Versicherung können Tierhalter das Risiko einer Kostenexplosion begrenzen. Nicht alle Anbieter haben eine Pferde-Police im Angebot.

KLEINTIERE

Die Haltung von Nagetieren wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamstern scheint meist unkompliziert, dennoch sollte auf eine artgerechte Haltung mit ausreichend Platz geachtet werden. Nagetiere neigen zur Entwicklung von Tumoren, die operativ entfernt werden müssen. Oft gibt es auch Probleme mit den Zähnen, die regelmäßig behandelt werden müssen. Die Kosten können mit einer Kleintierkranken­versicherung abgesichert werden. Das Angebot an Kranken­versicherungen für Kleintiere ist bislang begrenzt.

DAFÜR ZAHLT DIE TIERKRANKENVERSICHERUNG

Eine Tierkrankenversicherung übernimmt grundsätzlich die Tierarztkosten für:

  • Diagnose und ambulante Heilbehandlungen
  • Medikamente, Verbandsmaterial und Röntgenbilder
  • Operationen, Nachbehandlungen und stationäre Aufenthalte in der Tierklinik

Bei Premiumtarifen wird zusätzlich ein Teil der Kosten für folgende Leistungen übernommen:

  • Vorsorgemaßnahmen, Impfungen und Wurmkuren
  • Kastration/Sterilisation
  • alternative Heilbehandlungen

DAFÜR ZAHLT DIE VERSICHERUNG NICHT

Eine Tierkrankenversicherung übernimmt nicht die Kosten für:

  • Diät- und Ergänzungsfuttermittel
  • Pflegezubehör und Bedarfsgegenstände
  • Prothesen
  • die Erstellung von Bescheinigungen, Gutachten, Aufnahmeuntersuchungen und Kennzeichnung des Tieres (Chip oder Tattoo)

WICHTIG: Je nach Anbieter und Tarif kann es sein, dass bestimmte Krankheitsbilder, wie etwa Erbkrankheiten und angeborene Fehlentwicklungen bei bestimmten Rassen, ausgeschlossen sind.

OP-VERSICHERUNG

Im Vergleich zu einer Vollversicherung ist eine OP-Versicherung für Haustiere deutlich günstiger. Bei dieser Police sind nur Operationen abgesichert, jedoch sind es gerade die OPs, die im Krankheits­fall die höchsten Kosten verursachen. Diagnostik und ambulante Behandlungen in der Tierarztpraxis werden von der OP-Versicherung nicht übernommen.

GIBT ES EINE WARTEZEIT?

Viele Versicherer setzen für die Tierkranken­versicherung eine Wartezeit von bis zu drei Monaten an. Das bedeutet, dass Sie erst nach Ablauf der drei Monate die Behandlungskosten für Ihr Tier bei der Versicherung einreichen können. Bei einigen Tarifen entfällt die Wartezeit, wenn eine Behandlung durch einen Unfall nötig wird.

SO VIEL KOSTET EINE TIERKRANKENVERSICHERUNG

Die monatlichen Kosten einer Tierkranken­versicherung variieren stark, je nachdem, welches Tier Sie versichern möchten. Katzenversicherungen sind etwas günstiger als Hundeversicherungen, die höchsten Kosten werden für eine Pferde-Versicherung fällig.

Folgende Kriterien beeinflussen die Höhe der Kosten:

  • Tierart - Hund, Katze, Pferd oder Kleintier
  • Rasse des Tieres
  • Alter des Tieres
  • Haltungsform bei Katzen (Freigänger oder Wohnungskatze)
  • Leistungsumfang
  • der Höhe der Selbstbeteiligung
  • der ausgewählten Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT: 1-fach, 2-fach, 3-fach, 4-fach)

TIPP:  Von Tarifen, die nur den 1-fachen Satz der GOT erstatten, ist abzuraten. Die meisten Tierärzte berechnen für ihre Leistungen mindestens den 2-fachen Satz.

So können Sie die Gebühr für die Tierkrankenversicherung senken:

  • Erhöhung der Selbst­beteiligung
  • Längere Vertragslaufzeit als 1 Jahr
  • Tier so jung wie möglich versichern
  • Beiträge jährlich zahlen
  • Bei Katzen: reine Hauskatzen benötigen in der Regel keine Vollversicherung

WICHTIG: Bei den meisten Tierkrankenversicherungen muss das Haustier gechippt oder tätowiert sein, wenn Sie die erste Rechnung einreichen. Einige Tarife übernehmen die Kosten für das Implantieren des Chips, andere geben einen Zuschuss.

SELBSTBETEILIGUNG

Bei Tarifen mit einer Selbstbeteiligung trägt der Tierhalter einen festgelegten Anteil der Tierarztkosten selbst. Meist beträgt der Anteil zwischen 10 % und 20 %. Einige Tarife geben auch feste SB-Beträge vor. Durch einen Selbstbehalt wird die monatliche Gebühr für die Tierkrankenversicherung in der Regel günstiger.

KASTRATION

Ein Thema für viele Tierhalter ist die Kastration bzw. Sterilisation ihres Haustiers. Die meisten Versicherer tragen die Kosten für eine Kastration nur, wenn diese medizinisch notwendig ist. Einige Versicherungsgesellschaften zahlen ohne medizinische Notwendigkeit zumindest einen Zuschuss.

AUSLANDSSCHUTZ

Gerade für Hundehalter ist der Punkt Auslandsschutz wichtig, denn viele nehmen ihre Fellnase mit in den Urlaub. Viele Versicherer decken die Tierarztbehandlung auch im Ausland ab. Es gibt Tarife, die Haustiere weltweit und zeitlich unbegrenzt absichern. Zur Info: Die Pferdekrankenversicherung gilt generell nur in Deutschland.

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