278.000 Fahrräder entwendet
Fahrradversicherung abschließen: Insgesamt wurden im letzten Jahr in Deutschland 278.000 Fahrräder gestohlen.
Das Fahrrad ist für viele mehr als ein Fortbewegungsmittel, es gehört zum Leben dazu und ist ein Begleiter im Alltag und in der Freizeit. Umso größer ist der Schock, wenn es gestohlen wird. Hinzu kommt der finanzielle Verlust, denn ein gutes Fahrrad ist leicht um die 2.000 Euro wert. Wie das Bundeskriminalamt jetzt mitgeteilt hat, wurden im vergangenen Jahr 278.000 Fahrräder in Deutschland gestohlen. Das sind 4,8 Prozent weniger Fälle als im Jahr 2018, im Vergleich zu 2014 bedeutet das sogar ein Rückgang um 18,2 Prozent.
Wo werden die meisten Fahrräder gestohlen?
Die aktuelle Kriminalstatistik der Polizei zeigt große Unterschiede in Deutschland, was das Risiko für Fahrraddiebstahl angeht: so verzeichnet Leipzig den traurigen Höchstwert in der Statistik, hier wurden 1.700 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen. Weitere Hochburgen für Fahrraddiebstahl sind Münster, Osnabrück und Halle an der Saale.
Dagegen können sich Bürger in der Südwestpfalz freuen, hier gab es 2019 mit 15 pro 100.000 Einwohnern die wenigsten Diebstähle. Auch im thüringischen Landkreis Greiz und in der rheinland-pfälzischen Vulkaneifel wurden kaum Fahrräder entwendet. Das sicherste Bundesland für Radlbesitzer ist demnach Rheinland-Pfalz: sechs der 20 Landkreise gehören zu den Bezirken mit der niedrigsten Diebstahlrate.
Wie viele Fahrräder sind versichert?
Ein weiteres Problem bei Fahrraddiebstählen ist, dass nicht einmal jeder zehnte Fall aufgeklärt wird. Die Chance, sein gestohlenes Rad zurückzubekommen, ist also gering. Laut einer Umfrage von YouGov, die im Auftrag von Check24 durchgeführt wurde, besitzen 70 Prozent der Deutschen mindestes ein Fahrrad. Aber nur 46 Prozent haben eine Versicherung für den Fall eines Diebstahls abgeschlossen. Bei den teuren E-Bikes ist die Quote etwas höher: Zehn Prozent der Befragten besitzen ein E-Bike, 75 Prozent davon sind gegen Diebstahl versichert.
Versicherung gegen Fahrradklau
Wie kann man sich sinnvoll gegen Fahrraddiebstahl versichern? Eine praktikable Lösung ist, das Rad in die Hausratversicherung mit einzuschließen. Der durchschnittliche Preis liegt hier bei 20 Euro, wenn man zusätzlich ein 2.000-Euro-Rad versichert, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox unter 25 Großstädten zeigt. Den höchsten Zuschlag müssen Radlbesitzer in Hannover zahlen, hier sind es 58 Euro pro Jahr. In Essen, Nürnberg und Stuttgart zahlen Versicherungsnehmer am wenigsten, nämlich ein Plus von 21 Euro pro Jahr.
Vorsicht vor einer Kündigung der Hausratversicherung
„Gute Fahrräder gegen Diebstahl zu versichern ist nicht teuer“, betont Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz: „Wir empfehlen allen Radlern, den Außer-Haus-Schutz auf die Nachtstunden auszudehnen“, so sein Rat. Das sei nicht bei allen Tarifen automatisch der Fall. Denn sonst könnte man schnell seine Hausratversicherung los sein: Nach einem Schadenfall hat der Versicherer nämlich das Recht, den Vertrag zu kündigen. Befürchtet der Versicherer, dass es bald weitere Schäden geben wird, kommt es unter Umständen zu einer Kündigung. Spätestens nach dem zweiten Fahrraddiebstahl sollte man das Gespräch mit dem Versicherer suchen, rät Schütz: Man könne sich beispielsweise auf eine Selbstbeteiligung einigen oder eine andere Form der Sicherung vereinbaren.