2,5 Milliarden US-Dollar wurden im zweiten Quartal dieses Jahres weltweit in Insurtechs investiert. Damit erreicht die Branche einen neuen Höchststand. Allerdings profitieren nicht alle Insurtechs von dem Wachstumsschub.
2,5 Milliarden US-Dollar für Insurtechs
Auf 2,538 Milliarden Dollar beziffert Willis Towers Watson (WTW) in seinem InsurTech Briefing Q3/2020 (Website) die neuen Investitionen in InsurTechs im dritten Quartal 2020.
Technologie-Start-Ups im Versicherungswesen können erstmals mehr als zwei Milliarden Dollar an Investitionen verzeichnen. Das dritte Quartal 2020 ist damit das erfolgreichste Vierteljahr in der Geschichte der Insurtechs. Sowohl die Anzahl als auch die Höhe der abgeschlossenen Deals erreichte einen neuen Höchststand. Allerdings sind die Erfolge ungleichmäßig verteilt, wie aus dem aktuellen Insurtech-Bericht des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson (WTW) hervorgeht.
Sechs große Finanzierungsrunden
Gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres stiegen die Investitionen laut WTW-Report um 63 Prozent. Zu diesem hohen Ergebnis trugen vor allen sechs Big Deals mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen US-Dollar bei, zwei Transaktionen lagen sogar bei über 500 Millionen Dollar. Aber auch die Zahl der Abschlüsse ist gestiegen: von 74 auf 104, das ist die höchste Zahl an Investitionen, die es im Bereich der Insurtechs je gab.
Nicht alle Insurtechs profitieren
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Versicherungsbranche weltweit großes Wachstumspotenzial in den Geschäftsmodellen der digitalen Insurtech-Start-Ups sieht. Der Einbruch im ersten Quartal durch die Corona-Pandemie ist damit mehr als wettgemacht. Allerdings profitieren nicht alle Fintechs gleichermaßen von dem Wachstumsschub: „Wir beobachten, dass sich Investoren zum einen auf reife InsurTechs fokussieren“, erklärt Niki Winter, Director und Digitalisierungsexperte bei WTW Deutschland. Bei diesen seien die Entwicklung und die Kapitalbedürfnisse vorgezeichnet und es ergeben sich meist höhere Finanzierungsrunden. Zum anderen gibt es laut Bericht auch bei den Early-Stage-Finanzierungen eine starke Zunahme: 57 Prozent der Transaktionen entfallen auf vergleichsweise kleinere Investitionen in Unternehmen in der Frühphase. Weniger erfolgreich sind dagegen jene Start-Ups, deren Lösungen erst noch skaliert und zur Marktreife gebracht werden müssen.