Seniorenzuschlag in der Kfz-Versicherung steigt

Versicherungsbeiträge werden individueller abgerechnet

Ältere Autofahrer haben zwar viel Erfahrung im Straßenverkehr, ihre Reaktionsfähigkeit ist aber herabgesetzt. So steigt statistisch gesehen das Risiko eines Autounfalls mit zunehmendem Alter. Die Versicherer tragen dieser Entwicklung Rechnung, indem sie einen Seniorenzuschlag verlangen. Wie eine Untersuchung zeigt, ist dieser Zuschlag in den letzten Jahren weiter gestiegen.

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Ältere Fahrer zahlen mehr

Der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung steigt. Zugleich gibt es auch Entlastung, aber nur für unfallfreie Fahrer.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eines Autounfalls. Daher ist das Alter des Fahrers für die Versicherer ein wichtiges Kriterium bei der Festlegung der Gebühr. Für die Kfz-Versicherung wird schon lange ein Seniorenzuschlag fällig. Das Vergleichsportal Verivox hat in Zusammenarbeit mit Professor Wolfgang Bischof von der TH Rosenheim rund 80 Versicherer ausgewertet und die Gebühren aus den Jahren 2016 und 2019 miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung kontinuierlich gestiegen ist. Allerdings können Versicherte, die auch im Alter unfallfrei fahren, den Seniorenzuschlag ein Stück weit ausgleichen.

Seniorenzuschlag von bis zu 114 Prozent

So zahlte ein über 80-jähriger Autofahrer laut Verivox im vergangenen Jahr 114 Prozent mehr als ein 40 Jahre alter Versicherter. Bei Versicherungsverträgen mit Kaskoschutz betrug der Zuschlag 98 Prozent, 2016 waren es noch 83 Prozent gewesen – also 15 Prozent weniger. Der Zuschlag für die Haftpflichttarife lag 2016 bei 106 Prozent, das bedeutet einen Anstieg von zwölf Prozent. Der Seniorenzuschlag wird ab dem 61. Lebensjahr fällig. Fahrer aus der Altersgruppe der 66- bis 70-jährigen zahlen bereits ein Viertel bis ein Drittel mehr als 40-jährige.

Beiträge werden individueller

Quelle: obs/Verivox GmbH

Eine Entlastung können Versicherte erreichen, wenn sie auch im Alter unfallfrei fahren. So wurden 2016 maximal 35 schadenfreie Jahre beim Schadenfreiheitsrabatt anerkannt, heute sind es meist 45 Jahre und mehr. Verivox hatte dazu die Rabattstaffeln der Versicherungsunternehmen ausgewertet und kam zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel aller Versicherer heute eine Rabattstaffel verwenden, die mindestens bis zu Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 45 geht. Bei 23 von 82 Versicherern erhöht sich der Rabatt bis zur SF-Klasse 50, es gibt aber auch Spitzenwerte von bis zu 60 schadenfreien Jahren. Umgerechnet auf den Beitrag der Kfz-Versicherung bedeutet das, wer im Alter unfallfrei fährt, kann die Gebühr um 15 bis 20 Prozent senken (gegenüber der alten SF-Klasse von 35).

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