Der Versicherungskonzern Talanx fusioniert sein Start-Up Scorable mit dem Anbieter Bond IT. Beide Unternehmen sollen ihre Technologien kombinieren und eine neue Lösung für Vermögensverwalter und Investoren schaffen.
Fusion soll Digitalisierung voranbringen
Quelle: Talanx
Das Start-Up Scorable will mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Vermögensverwalter und institutionelle Investoren bei der Risikobewertung von Anleihe-Investments unterstützen. Hinter Scorable steht der Versicherungskonzern Talanx, der jetzt die Fusion von Scorable mit dem unabhängigen Anbieter Bond IT bekannt gegeben hat. Die Fusionsvereinbarung sieht vor, dass beide Unternehmen ihre Technologien kombinieren, um so die Digitalisierung des Bondmarktes voranzutreiben. „Asset Manager, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen die Digitalisierung für sich nutzen“, kommentiert Harry Ploemacher, CEO der Talanx-Tochter Ampega. „Intelligente Technologien sind in unsere Branche wichtiger denn je, um in volatilen Märkten erfolgreich zu navigieren. BondIT und Scorable haben ihr Know-how kombiniert und eine innovative, effiziente Technologielösung geschaffen, die Asset Managern dabei hilft, sich an ein veränderndes Umfeld anzupassen”, so Ploemacher.
Erfolgsrezept Automatisierung
Die Transaktion soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Die Asset Manager der Talanx, Ampega Asset Management bleiben weiterhin an dem fusionierten Unternehmen beteiligt. Mit der Fusion wollen die Unternehmen weitere Infrastrukturen und Netzwerke in Europa, Asien und Asien-Pazifik aufbauen. „Fixed-Income Investoren verlassen sich immer noch stark auf manuelle Prozesse, aber um angesichts des Markt- und Kostendrucks wettbewerbsfähig zu bleiben, wird intelligente Automatisierung immer wichtiger“, ergänzt Etai Ravid, CEO von Bond IT. „Indem wir unsere Technologien kombinieren, können wir den wachsenden digitalen Anforderungen unserer Kunden noch besser gerecht werden, und ihnen helfen, ihr Portfolio- und Risikomanagement zu optimieren, um so Effizienz, Leistung und Skalierbarkeit zu steigern”.
Neue Datenquellen erschließen
Bisher habe sich die Kreditrisikoanalyse vorrangig auf quantitative Daten fokussiert und enthalte ein hohes Maß an persönlicher Intuition und Bias, erklärt Scorable-CEO Philippe Padrock. Künstliche Intelligenz könne hier mit der Analyse relevanter Daten einen echten Mehrwert bei der täglichen und langfristigen Entscheidungsfindung bieten, so Padrock. Um neben quantitativen auch qualitative Daten auswerten zu können, arbeitet die Scorable-Software mit der Methode des Natural Language Processing. So wird die Analyse von textbasierten Quellen wie tagesaktuellen Finanznachrichten oder möglich.