Versicherungen & Klimawandel: Studie zu Erderwärmung und Assekuranz

Klimawandel belastet Versicherungsbranche – neue Geschäftsmodelle sind gefragt

Versicherungsunternehmen weltweit müssen ihre Geschäftsmodelle auf den Klimawandel ausrichten. Denn schon heute wirken sich Wetterereignisse negativ auf die Versicherungsbranche aus. Gefragt sind neue, klimaresiliente Geschäftsmodelle.

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Wetterereignisse belasten die Versicherer

Eine zunehmende Anzahl von Wetterereignissen wirkt sich negativ auf die Versicherungsbranche aus. - Quelle: Shutterstock.com

Der Klimawandel belastet die Versicherungsbranche, wie aus einer aktuellen Studie von Capgemini und Efma hervorgeht. So wirkt sich eine zunehmende Anzahl von Wetterereignissen negativ auf die Versicherungsbranche aus. Denn die Erwartung an die Versicherer steigt, künftige Schäden sowohl abzusichern als auch präventiv entgegenzuwirken. Laut dem “World Property and Casualty Insurance Report 2022” können erst acht Prozent der Versicherer aufgrund getroffener Maßnahmen als Vorreiter für klimaresistente Geschäftsmodelle gelten. Die aktuelle Studie zeigt, dass Versicherer, die sich auf den Aufbau resilienter Business-Modelle konzentrieren, besser in der Lage sein werden, das Vertrauen ihrer Kunden zu vertiefen und zugleich ihre Bedeutung und Profitabilität zu steigern.

75 Prozent der Deutschen sorgen sich um den Klimawandel

Die Studienautoren halten folgende Eckpunkte fest:

  • Die durch den Klimawandel verursachten wirtschaftlichen Schäden sind in den letzten drei Jahrzehnten weltweit um 250 Prozent gestiegen.
  • 73 Prozent der Versicherungsnehmer weltweit sowie 75 Prozent in Deutschland zählen den Klimawandel zu ihren drei größten Sorgen.
  • Versicherer weltweit teilen die Einschätzung ihrer Kunden; für rund 40 Prozent haben Herausforderungen durch den Klimawandel höchste Priorität - mit Versicherbarkeit und Profitabilität als den größten klimabezogenen Herausforderungen. Auch deutsche Versicherer sorgen sich um die Versicherbarkeit, gefolgt von Regularik-Aufwänden. Zu den drei größten Risiken dagegen zählen für sie bislang nicht Klimarisiken, sondern geopolitische und operative Risiken sowie der Fachkräftemangel.

Naturkatastrophen haben in den letzten 30 Jahren zu einem 3,6-fachen Anstieg der versicherten Schäden und einer Verdopplung der nicht versicherten Schäden geführt. Dies ist einerseits problematisch, andererseits aber auch eine Chance für die Versicherer, sich neu auszurichten, um ihre Kunden auch in diesem dynamischen Umfeld optimal zu beraten, so die Einschätzung der Analysten.

Versicherer müssen nachhaltige Geschäftsmodelle entwerfen

Grundlegende Änderungen sind erforderlich, um kundenzentrierte, resiliente Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Studie zufolge achten weltweit sowie in Deutschland mehr als 80 Prozent der Privatkunden und kleineren Geschäftskunden der Versicherungswirtschaft sehr genau auf die Auswirkungen des Klimawandels. Sie haben in den letzten zwölf Monaten mindestens eine zentrale Nachhaltigkeitsmaßnahme ergriffen. Auch Versicherer müssen mehr tun, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, denn nur acht Prozent der befragten Versicherer können bislang als Vorreiter (Resilience Champions) gelten. Sie sind im Report definiert als diejenigen, die über eine starke Governance, ausgeprägte Datenanalysefähigkeiten sowie einen klaren Fokus auf Risikoprävention verfügen und ihre Resilienz durch ihre Underwriting- und Investitionsstrategien erhöhen.

Nur 8 Prozent der Versicherer sind Vorreiter bei der Klimaresilienz

Um Klimaresilienz zu realisieren, müssen Versicherer ihre Geschäftsmodelle neu konzipieren und eine Balance von Risikoprävention und Risikomanagement finden. Die Studienautoren empfehlen ein “Climate Resiliency Framework”, um die Fähigkeiten aufzubauen, die die Unternehmen in der sich verändernden Risikolandschaft brauchen. Sie regen die Versicherer dazu an, derzeitige Modelle zur Risikobewertung von neuem zu durchdenken, Risikoprävention im großen Maßstab einzuführen sowie ein Resilienz-Ökosystem zu schaffen, indem sie nachhaltige Investitions- und Underwriting-Strategien verfolgen - über Ausschluss- und Veräußerungsmaßnahmen hinaus. Unter den befragten Unternehmen, die als Vorreiter angesehen werden können,

  • haben weltweit 82 Prozent einen Nachhaltigkeitsbeauftragten oder eine gleichwertige Position - gegenüber nur 52 Prozent im Branchendurchschnitt. Deutsche Versicherer liegen vergleichsweise nah an den Vorreitern: Bei 76 Prozent von ihnen gibt es eine solche Position.
  • haben 77 Prozent Daten zu Klimarisiken in ihre Produkte und Services integriert. Im Branchendurchschnitt ist dies bei lediglich 29 Prozent der Versicherer der Fall, unter den deutschen Versicherern bei 38 Prozent.
  • sind fast 60 Prozent - im Branchendurchschnitt 35 Prozent sowie 45 Prozent der Versicherer in Deutschland - weit fortgeschritten bei der Einführung von Tarifierungsmodellen auf der Basis maschinellen Lernens.
  • nutzen rund 53 Prozent mindestens sechs neue Datenquellen, um in Echtzeit zuverlässige und detaillierte Informationen über Risiken zu erhalten. Im weltweiten Branchendurchschnitt trifft dies auf lediglich 27 Prozent zu, in Deutschland auf 45 Prozent der Versicherer. Zu diesen neuen Datenquellen zählen u. a. Satellitendaten, Remote-Sensoren, Wetterstationen, Geodaten, Daten aus sozialen Netzwerken, ESG-Modelle und Wasserstände.

Empfehlungen für die Versicherer

Der Report schließt mit drei Handlungsempfehlungen, um die Klimaresilienz der Versicherer sowie ihre Relevanz und Profitabilität zu stärken:

  1. Die Versicherer sollten Klimaresilienz in ihre Nachhaltigkeitsstrategie integrieren und Top-Managern eine klare Agenda zuweisen, um Verantwortlichkeiten und Rechenschaftspflichten zu vereinbaren.
  2. Um die Kluft zwischen langfristigen Zielen und kurzfristiger Planung zu überbrücken, müssen Versicherer ihre Innovationskonzepte überarbeiten und Resilienz in der gesamten Wertschöpfungskette des Versicherungsunternehmens anlegen.
  3. Schließlich gilt es für Versicherungsunternehmen, ihre Technologiestrategie neu zu definieren, indem sie Produktinnovation, Kundenerlebnis sowie Corporate Citizenship in den Mittelpunkt stellen. Technologien wie IoT, Cloud, KI, ML und Quantencomputing können dies unterstützen.
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