Eine große Bancassurance-Studie hat aufgezeigt, dass zum einen Versicherer ihre Stellung als alleiniger Kooperationspartner überschätzen. Zum anderen lassen Banken ein hohes Vertriebspotenzial einfach ungenutzt liegen.
Verschiebung der Kooperationsmodelle in der Bancassurance
Beim Thema Bancassurance überschätzen Versicherer oft ihre Fähigkeit als Kooperationspartner und Banken lassen Vertriebspotenziale links liegen. Das ist das Ergebnis der Studie Perspektiven der Bancassurance in Deutschland. Quelle: Shutterstock.com
Der Bancassurance-Markt ist im Wandel und orientiert sich mehr und mehr an die digitale Welt. Die Studie „Perspektiven der Bancassurance in Deutschland“ hat nun einen Marktüberblick gegeben und aufgezeigt, dass vor allem die Investitionsbereitschaft in Zukunftsthemen, wie hybride Beratungsmodelle, Financial Home und Open Banking, im Fokus stehen sollten. Nur unter diesen Umständen wären laut Studie erfolgreiche und langfristige Partnerschaften möglich, die unter anderem Kundenbedürfnisse befriedigen.
Ein Ergebnis der Studie zeigt, dass die Zukunft der Kooperationsmodelle in der Bancassurance nicht im reinen Ausschließlichkeitsvertrieb (von 33 Prozent auf 14 Prozent gesunken) liegt. Die Möglichkeit eines Mehrfachagenten steigt laut Studie vom Status quo auf ein Zukunftsbild von 15 auf 21 Prozent. Ein deutliches Plus von 8 auf 21 Prozent gibt es bei den Mischmodellen. Weniger rückläufig ist die Ausschließlichkeit mit Ventillösungen (33 auf 27 Prozent). Auf einen Makler wollen künftig 17 Prozent setzen – ein leichtes Plus im Vergleich zum Status quo mit 11 Prozent.
Junge Leute zeigen sich offen über Bancassurance-Produkte
Aus Sicht der Kunden genießen Banken laut der Studie ein höheres Vertrauen als Versicherer. Doch lassen Banken dieses Potential oft ungenutzt liegen. Jeder dritte Kunde wurde laut der Studie trotz eines Absicherungswunsches noch nicht über ein Versicherungsprodukt beraten.
Darüber hinaus wünschen sich Kunden einen allumfänglichen Überblick über ihre Finanz- und Vorsorgeprodukte. Hier sollte die Bank vor allem als neutraler Berater auftreten. Vor allem die jüngere Generation bis 45 Jahre findet die Möglichkeit, Bank- und Versicherungsprodukte aus einer Hand zu bekommen, überwiegend gut. Bei den Älteren steigt hingegen die Skepsis.